Frag uns mal! Ist eine Postkarten-Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik Niedersachsen e.V. Die Postkarte widmet sich den Themen und Belangen von Mädchen* und ihrer Sichtbarkeit in der Politik. Mädchen*arbeit ist auch immer politisch! Mädchen*arbeit ist immer auch ein Sprachrohr für Mädchen* und setzt sich für ihre Belange und ihre Rechte ein. Mädchen*arbeit muss sich einmischen! Einmischen in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs, einmischen, um Mädchen* mit unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft, mit und ohne Migrationsgeschichte, mit und ohne Behinderung, mit und ohne physische Erkrankungen, Mädchen*, die aufgrund ihres GEschlechts, ihrer Geschlechtsidentität und/oder sexueller Orientierung, Diskriminierung erfahren, eine Stimme zu geben. Sie alle sichtbar zu machen!
An die Kommunalpolitik
Liebe Politiker*innen,
die Kommunalwahl in Niedersachsen steht vor der Tür und wir als Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik in Niedersachsen fragen uns, was die Perspektiven für Mädchen* in den kommenden Jahren in Niedersachsen sein werden:
Werden die Bedarfe und Belange von Mädchen* gezielt in den Fokus der Kommunalpolitiker*innen genommen?
Als Sprachrohr für Mädchen* fragen wir uns, welche Partei hat die Mädchen*, die Gleichberechtigung aller Geschlechter, die Anerkennung der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt mit im Blick? Wer tritt vor Ort für Mädchen* und Mädchen*arbeit ein und wer ist die kommunalpolitischen Ansprechpartner*in im Themenfeld Geschlechtergerechtigkeit.
Mädchen* sind vielfältig. Wenn wir von Mädchen* sprechen, so meinen wir junge Menschen: cis- oder trans*- geschlechtlich, mit oder ohne Migrationsgeschichte(n), mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit, religiös oder nicht religiös, mit und ohne Behinderungen, mit verschiedenen Hautfarben und mit verschiedener kultureller, sozialer Herkunft. Ihre Anliegen liegen uns am Herzen, denn ihnen fehlt auch heute noch häufig das Sprachrohr. Wir fragen uns: Wo sind Orte, Räume, Mitspracherechte für junge Menschen in der Kommune und wo werden explizit die Mädchen* gefragt, was sie sich wünschen und mehr noch, wo können sie aktiv mitgestalten?
Wir fragen Sie als Kommunalpolitiker*innen: Bieten Sie in Ihrem Wahlkreis Räume, wo politische Partizipation für Mädchen* möglich ist? Gehen Sie mit Mädchen* in den Kontakt und fragen nach den politischen Anliegen dieser jungen Menschen? Wie können junge Menschen in die Gestaltung und Teilhabe vor Ort einbezogen werden und wo, ja wo sind Orte, wo Mädchen* und weitere Geschlechter unter sich oder mit anderen zusammenkommen können. Wo erfahren sie diskriminierungsfreie Räume, wo sind sichere Räume für geschlechtsbezogene Arbeit und ohne sexualisierte Gewalt zu finden?
Die LAG Mädchenpolitik Niedersachsen e.V. ist ein Zusammenschluss von freien und öffentlichen Träger*innen der Jugendhilfe, Einrichtungen und Arbeitskreisen der Mädchen*arbeit, Frauenbeauftragten und Expert*innen. Durch diese Vielfalt institutioneller und autonomer Mädchenarbeit stellen wir ein breites Bündnis für Mädchen und junge Frauen in Niedersachsen dar.
Dabei ist es uns ein Anliegen, auf die Bedarfe der Zielgruppe aufmerksam zu machen. Wir möchten uns einsetzen für geschlechtersensible Angebote und respektive, gleichberechtigte Räume in Vereinen, in Kirche oder Moschee, in der Feuerwehr/im THW oder im Verband. Dabei sollen Begegnungsräume entstehen, in denen aktiv gegen Gewalt und für die Teilhabe von Mädchen* und für die Gleichberechtigung aller Geschlechter gehandelt wird. Dass hierbei die Jungen* ebenfalls Räume für Auseinandersetzungen brauchen, ist uns ein ebenso zentrales Anliegen.
Für die aktuelle Kommunalwahl haben wir eine Postkartenaktion ins Leben gerufen. Die Aktion heißt „Frag uns mal!“ und möchte Mädchen* dazu ermutigen, ihre Fragen zur ihren Themen an die lokale Politik zu stellen.
Vielleicht erhalten Sie im Rahmen dieser Aktion eine solche Postkarte mit Fragen.
Wir würden uns wünschen, dass Sie sich:
· für die (politischen) Anliegen der Mädchen* vor Ort interessieren, den Mädchen* zuhören und ihre Wünsche, wo möglich, umsetzen,
· für Mädchen*arbeit vor Ort einsetzen,
· für eine geschlechtersensible Kinder- und Jugendhilfe einsetzen,
· für politische Partizipation und Teilhabe aller Geschlechter einsetzen,
· für Mädchen* im öffentlichen und digitalem Raum einsetzen,
· gegen geschlechtsbezogene und sexualisierte Gewalt positionieren,
· für Strukturen der Mädchen*- und Jungen*arbeit, für Räume für trans*, inter* geschlechtlich Positionierte einsetzen.
Dabei liegt unser Fokus seit diesem Jahr bei Mädchen* im ländlichen Raum. Hier sehen wir angesichts der fehlenden Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe einen großen Bedarf an geschlechtersensibler Pädagogik und Bildung. Mädchen* im ländlichen Raum sind von Hilfsangeboten, offenen Treffs und anderen Formen der Jugendarbeit häufig weit abgeschnitten. Als Politiker*in haben Sie Einfluss auf die Entwicklung vor Ort! Nutzen Sie Ihre Stimme im Sinner der Gleichberechtigung.
Weitere Informationen erhalten sie auch unter http://www.lag-maedchenpolitik-nds.de oder wenden sie sich in ihrer Kommune an Verantwortliche der Jugendarbeit wie Jugendpfleger*innen.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. des Vorstandes der LAG Mädchen*politik Niedersachsen